Neuartige Abluftanlage für INEOS Granuform Betrieb

Entstehung des Projekts und Vorarbeiten

Im Jahr 2002 wurde von der Bundesregierung die Europäische Luftqualitätsrichtlinie 2008/50/EU in Form der „Technischen Richtlinie zur Reinhaltung der Luft“ in deutsches Gesetz übernommen. Diese Richtlinie senkte die geltenden Emissionsgrenzwerte u. a. für Formaldehyd, Methanol und Ammoniak ganz erheblich ab, was für die Paraformaldehyd-Anlage der INEOS Paraform GmbH & Co KG eine Reduzierung der Abluftemissionswerte für diese Stoffe um ca. 90 % bedeutet. Ein geeignetes Abluftreinigungsverfahren nach dem Stand der Technik stand dafür nicht zur Verfügung. Eine Ausnahmebestimmung in der Richtlinie gestattete die begrenzte Weiterführung der Produktion, allerdings nur unter der Bedingung, dass Anstrengungen zur Reduzierung der Emissionen vorgenommen würden.

In den Folgejahren nach dem Erlass dieser Richtlinie begannen Untersuchungen, wobei von renommierten Firmen Informationen eingeholt, Geräte für Untersuchungen beschafft und diese durchgeführt wurden. Es zeigte sich, dass die eigentlich sehr effektiv arbeitenden vier Abluftwäscher der Anlage nicht weiter verbessert werden konnten. Nach einem Umbau konnte die Abluft des Wäschers mit den höchsten Emissionen zur Verbrennung in das eigene Kraftwerk eingeleitet werden, was diese Emissionsquelle beseitigte. Damit waren die eigenen vorhandenen Verbrennungsmöglichkeiten erschöpft. Zu diesem Zeitpunkt waren für Untersuchungen und für diesen Umbau bereits mehr als 400000 Euro ausgegeben worden.

Schließlich begann eine Zusammenarbeit mit der Firma Rafflenbeul Ingenieure, einer auf Abluftreinigungsverfahren spezialisierten Firma, die eine Kombination eines Elektroreinigungsverfahren („Niedertemperaturplasma-Verfahren“) mit einer nach geschalteten katalytischen Reinigung vorschlug. In Untersuchungen im Labor dieser Firma sowie mittels einer kleinen Versuchsanlage wurde die prinzipielle Machbarkeit dieser Technologie nachgewiesen. Da es sich in dieser speziellen Kombination um eine erste industrielle Anwendung handelt, konnte zur Finanzierung der Kosten in Höhe von ca. 1,4 Millionen Euro ein Förderantrag bei der Europäischen Union eingereicht werden. Der Antrag wurde nach Prüfung als LIFE+-Projekt 11 ENV/DE/1073 genehmigt, wobei das Umweltministerium des Landes Rheinland-Pfalz unseren Antrag tatkräftig unterstützt hatte. Der Förderanteil beträgt ca. 25 % der nachzuweisenden Gesamtkosten. Danach begannen Detailstudien, an denen auch eine spezialisierte Abteilung der Westpommerschen Universität Szczecin/Polen teilnahm.

Im Folgenden wird über die Entwicklung mit monatlichen Kurzartikeln berichtet, der mit den Arbeiten im Januar 2013 beginnt. Ferner wird eine Bilderserie hinzugefügt (siehe „Bilddoku“), die technische Details erklärt und den Fortgang der Arbeiten dokumentiert. Wir wünschen dem interessierten Leser ein unterhaltsames Studium der Webseiten.

 

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